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Geschäftsbericht und Jahresrechnung 2022

Lagebericht

Im Jahr 2022 schien die Corona-Pandemie schon fast wieder vergessen. Das grosse Augenmerk lag auf dem Ukraine-Krieg sowie den daraus resultierenden Folgen im Bereich der Energieversorgung. Die Gas-Abhängigkeit von Russland wurde nur allzu deutlich. Horrend hohe Energiepreise wie auch eine plötzlich drohende Energiemangellage hielten Europa in Atem. Und waren auch in der EWL Genossenschaft zu spüren. Ein weiteres Mal war eine konsequente Kostenkontrolle und äusserst vorsichtige Liquiditätsplanung gefordert. Dank der weitsichtigen Beschaffungsstrategie waren im Berichtsjahr 2022 nur geringe Auswirkungen spürbar.

Die Anzahl Vollzeitstellen betrug im Berichtsjahr durchschnittlich 30, sowie 2 Lernende.

Die Auftragslage im vergangenen Geschäftsjahr war sehr gut. Im Bereich der Installationsarbeiten konnten die Erträge um gut 18% gesteigert werden. Auch im Bereich der Übrigen Erträge konnte deutlich mehr Umsatz generiert werden, was grösstenteils auf die Projektarbeiten für den Schilthornbahn 20xx-Ausbau zurückzuführen ist. Der Energieabsatz an unsere Kundinnen und Kunden liegt im Hydrojahr 21/22 mit 26‘900 MWh schon fast auf dem Niveau von vor Corona.

Insgesamt ist ein Zuwachs von rund 12% bei den Erträgen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber dem Vorjahr auszumachen. Da die Aufwände aufgrund steigender Rohstoff- und Energiepreise sowie ein ausserordentlicher Aufwand im Bereich der Pensionskasse stark anstiegen, ist das Jahresergebnis unter dem Strich jedoch deutlich geringer ausgefallen.

Im Berichtsjahr konnten wiederum die vollen betriebswirtschaftlich notwendigen Abschreibungen getätigt werden. Zudem wurden rund 1,1 Millionen Franken in unsere Netzinfrastruktur und die Energieproduktion investiert.

Die kontinuierliche Risikobeurteilung in der Geschäftsleitung mit laufender Berichterstattung an den Verwaltungsrat erlaubt ein rasches und rechtzeitiges ergreifen von Massnahmen. Als Hauptrisiken wurden in den Dienstleistungsbereichen der Preis- und Margendruck, der Abgang von Schlüsselpersonen, der Fachkräftemangel sowie fehlendes Know-how durch den raschen technologischen Fortschritt identifiziert. Im Bereich Energie gilt nebst den regulatorischen Vorgaben, welche sich in immer kürzeren Abständen und teils elementar verändern, auch der Energiepreisentwicklung ein besonderes Augenmerk. Allgemein handelt es sich jedoch nicht um neue oder neuartige Risiken. Der Umgang damit ist bestens eingespielt und Massnahmen sind bereits in der Umsetzung.

Wie bereits in den letzten Jahren kommuniziert, führen mittelfristig verschiedene Einflussfaktoren wie die geplante Strommarktöffnung, verstärkte Kostenregulierungen im Stromnetz oder Revisionen der Energiegesetze und Verordnungen zu sinkenden Erträgen und Margen im Energiegeschäft. Seit einiger Zeit wird daher konsequent am Ausbau der Dienstleistungsbereiche gearbeitet. Mit dem neuen Leiter Elektro kann unter anderem im Bereich der Automation ein weiteres Themenfeld angegangen werden, welches auch im Rahmen der Energiestrategie 2050 einen wesentlichen Baustein darstellt. Zudem wird durch Kooperationen mit Dachdeckern und PV-Installateuren auch im Bereich der Photovoltaik an der Ausweitung des Angebotes gearbeitet. Im aktuell sehr herausfordernden Energiemarkt wird einmal mehr die finanzielle Stabilisierung der Unternehmung durch die konsequente Kostenkontrolle im Fokus stehen. Die EWL Genossenschaft kann aufgrund der vorausschauenden Beschaffungsstrategie sowie der vertrauensvollen Zusammenarbeit mit Zulieferern auf die stark schwankenden Energiepreise aktuell mit moderaten Preisanstiegen aufwarten. Die Thematik wird 2023/2024 jedoch weiterhin stark im Fokus bleiben.

Das Jahr 2022 war aufgrund vieler parallel laufender Projekte ein herausforderndes Jahr für alle Mitarbeitenden. Aufgrund der fehlenden Fachkräfte waren alle stark gefordert und es waren Sonderefforts notwendig, um die Dienstleistungen für unsere Kunden und Geschäftspartner rechtzeitig erbringen zu können. Ein riesiges Dankeschön an dieser Stelle für die tatkräftige Unterstützung und das grossartige Miteinander aller Mitarbeitenden. Auch im 2023 fehlen noch neue Teammitglieder – und wir würden uns freuen, in der EWL Genossenschaft neue Gesichter willkommen zu heissen. Die Auftragslage präsentiert sich bereits zu Jahresbeginn sehr gut und es freut uns, dass wir wiederum viele Genossenschafterinnen und Genossenschafter zu unseren treuen Kunden zählen dürfen.

#fürallfällewl